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1. Bergzeitfahren Spaichingen (4,2 km, 170 hm) 23.06.07


Direkt nach meinem kleinen Trainingslager im Schwarzwald und den Vogesen besuchte ich meine Heimatstadt Spaichingen, um am ersten Bergzeitfahren auf den Dreifaltigkeitsberg teilzunehmen.

Die Streckenlänge beträgt 4,2 km und es sind ca. 270 hm zu überwinden. Die Straße ist in einem super Zustand und zieht sich sehr gleichmäßig mit ca. 6 % nach oben.

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Das Profil des Dreifaltigkeitsberges vom Spaichinger Bergrennen

Da ich mit dem Radfahren aber erst vor zwei Jahren angefangen habe, bin ich meinen Hausberg erst einmal auf Zeit gefahren. Damals vor knapp einem Jahr standen 20:30 min zu Buche. Allerdings war das am Ende einer schweren Tour und die Zeitnahme wurde auch früher gestartet. Da ich außerdem davon ausging, inzwischen in besserer Form zu sein, rechnete ich mit einer Zeit unter 17 min. Ich berechnete schnell den Schnitt, den ich fahren musste um diese Zeit zu erreichen (15 km/h) und startete am Donnerstag zu meiner ersten und letzten Vorbereitungsfahrt. Einmal losgetreten zeigte der Tacho schnell Werte jenseits der 17 km/h an. Da ich aber das Gefühl hatte, diese Geschwindigkeit noch eine Weile halten zu können, versuchte ich das Tempo einigermaßen zu halten. Dies gelang mir auch und so stand am Ende 15:08 min auf dem Tacho. So eine Zeit hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Mein Kumpel Patrick hatte bei seinem letzten Test vor einer Woche 15:30 erreicht. Und er hatte bislang an jedem Berg den wir gemeinsam gefahren waren, einen stärkeren Eindruck hinterlassen. Vor einem Jahr noch hatte er mir am Col de la Madeleine 10 min abgenommen. So ging ich also guter Dinge in den Wettkampf am Samstag.

Bereits morgens beim Aufstehen war eine leichte Nervosität spürbar. So was hatte ich zuletzt vor fast 10 Jahren erlebt als ich noch im Zehnkampf aktiv war. Mein Rad wurde vorher noch mal gründlich gereinigt und gewichtsoptimiert, beide Flaschenhalter, Luftpumpe und Klingel mussten nicht mit auf den Berg :-). Um kurz nach halb vier ging es dann zum Einfahren. Als ich schließlich am Start ankam, musste ich feststellen, dass sich das ganze ein wenig verzögert hatte und ich noch mal gut 20 min Zeit hatte. Also tingelte ich noch ein bisschen in Spaichingen herum und versuchte die Muskeln auf Betriebstemperatur zu halten. 20 min später als geplant ging es dann los.

Die drohenden dunkeln Wolken hatten sich inzwischen verzogen und auch der Wind blies nicht mehr so stark. Eine Zeit unter 15 min war also Pflicht. Nach den ersten Tritten zeigte mein Tacho 22 km/h an und ich nahm sofort Tempo raus. Bereits nach 500 m überholte mich der erste Fahrer der 30 Sekunden nach mir gestartet war. Es sollte aber der letzte bleiben. Ich behielt mein hohes Tempo über 17 km/h bei und lag zur Mitte des Rennens ca. 30 Sekunden vor meiner Trainingsfahrt. Allerdings lag mein Puls auch deutlich höher. Aber egal, die Hälfte war geschafft, ich lag gut in der Zeit, jetzt ging es darum diese Geschwindigkeit irgendwie zu halten. Auf der zweiten Teilstrecke überholte ich immer wieder Fahrer. Diese Tatsache und die zahlreichen Zuschauer die uns anfeuerten, verliehen mir noch mal zusätzlich Motivation.



Der letzte Kilometer war dann trotzdem Kampf pur. Die Beine brannten, der Puls raste mit fast 180 (mehr hab ich auf dem Rad bislang nicht gesehen). Auf den letzten 1000 Metern waren alle 100 m Schilder aufgestellt, welche die Restdistanz anzeigten. Und so arbeitete ich mich Schild für Schild dem Ziel entgegen und erreichte die letzte Serpentine. Von hier sind es noch 200 Meter und die sind relativ flach. Noch einmal kräftig in die Pedale getreten und ich erreichte das Ziel. Mit 14:11 min steigerte ich mich noch mal um fast eine Minute. Ich erreichte in meiner Altersklasse Platz 28 und gesamt etwa Platz 50 von ca. 180 Teilnehmern. Patrick fuhr die Strecke ganze 2 Sekunden langsamer als ich. Die hatte er wahrscheinlich schon auf dem ersten Meter verloren auf dem er fast gestürzt wäre. Bedenkt man, dass ich nicht mit einem Rennrad sondern einem Crossrad unterwegs war, konnte ich mit der Zeit absolut zufrieden sein. Der nach dem tollen GP in Triberg aufgekommene Wunsch, auch ein Rennrad zu besitzen. wurde noch mal stärker. Nächstes Jahr will ich hier mit konkurrenzfähigem Material antreten, mal sehen was dann drin ist. Der Sieger dieses Jahres fuhr die Strecke übrigens in 11:44 min.



Fazit:

Die Veranstaltung hat auf jeden Fall unglaublich Spaß gemacht hat. Die Strecke eignet sich meiner Meinung nach hervorragend für ein Bergzeitfahren. Durch die gleichmäßige Steigung findet man schnell einen guten Tritt. Der Asphalt ist hervorragend und die vielen Serpentinen lassen keine Langeweile aufkommen. Die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand tragen zusätzlich zur Motivation bei. Abgesehen von kleineren organisatorischen Schwierigkeiten, die bei einer Premiere immer auftreten, eine rundum gelungene Veranstaltung. Patrick und ich werden nächstes Jahr jedenfalls wieder am Start sein.